Ich will die Erste sein, die in den Laden stürmt und dann kaufe ich mir ein flatterndes Sommerkleid – ein Kleid, mit dem ich durch den ganzen Sommer husche, ganz leicht, das beim Ansehen schon nach See, Gläserklirren in der Nacht und Ostseewelle duftet.
Hin und wieder werde ich es waschen und an unsere Gräte hängen, den eigenartigen Baum am Rande unseres Minigartens, der innerhalb von drei Jahren so groß wurde, dass er über den Balkon des Nachbarn hinwegwuchs und mich vor den Blicken der gegenüber wohnenden Frau schützt, die immer böse guckt, auch wenn ich sie seit sechs Jahren ungebrochen freundlich grüße.
Da flattert es dann und freut sich an dem Sommerwind. Und dann fliegt es mir wieder an den Körper. Mein Kleid – ich weiß, du wartest schon auf mich. In einem Geschäft hängst du schon und träumst genau wie ich davon und ich hole dich, bald bin ich da.