Am Neujahrstag erkläre ich die blonden Haare zur Perücke des Monats. Ich fotografiere mich damit in einer wilden Landschaft am Rand von Berlin. Es entstehen die ersten Bilder mit der lila leuchtenden Instax – Mini – Kamera, die ich überraschend geschenkt bekam. Ich liebe die Inszenierung. Der kleine Mensch spielt Navigationsgerät, während ich im Glücks-Rausch die verschiedensten Kameras aus der Tasche ziehe. Die Haare haben eine ähnliche Farbe wie die trockenen Pflanzen. Vielleicht sollte ich wirklich mal über blonde Haare nachdenken? Jeden Tag was Neues. „Auf keinen Fall“, sagt unser Freund, der das Navigationsgerät auf die Schulter nimmt.
Zehn Bilder hat ein Instax-Film. Jedes will gut überlegt sein. Ich freu mich an dem kleinen Format und dem Moment, wenn auf dem weißen Papier die Konturen sichtbar werden. „Ist ein bisschen wie zaubern“, denke ich. Im nächsten halben Jahr werde ich sie immer wieder zum Einsatz bringen und versuchen aus einer, für Schnappschüsse gedachten Kamera atmosphärische Momente herauszuholen.
Gestern nahm ich damit den Sonnenuntergang am Wandlitzsee auf. Warum hat die Sonne einen weißen Punkt auf dem Bild? Ich werde es recherchieren. Aufgabe für Morgen.